Was sind die besten Prozesse um Keramik zu bearbeiten?
Der Begriff „technische Keramik“ fasst verschiedene Keramikwerkstoffe zusammen. Das Besondere daran: Für eine optimale Anwendung werden sie in ihren Eigenschaften auf die jeweiligen technischen Anwendungen perfekt zugeschnitten.
Neben der Reinheit sind unter anderem eine engere Toleranz der Korngrösse der Ausgangsstoffe sowie spezielle Herstellungs- und Brennverfahren relevante Unterscheidungskriterien zu Gebrauchskeramiken, Fliesen, Sanitärobjekten oder Ähnlichem. Technische Keramik wird auch als industrielle Keramik, Hochleistungskeramik, Industrie- oder Ingenieurkeramik bezeichnet.
Aluminiumoxid und Co. – eine kurze Einführung in die technische Keramik
Technik und Wissenschaft unterliegen einem kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung. Diese Entwicklung zieht immer anspruchsvollere und intelligentere Technologien nach sich. Und dieser Prozess verändert in zunehmendem Masse auch die Anforderungen an moderne Werkstoffe.
Unter den keramischen Werkstoffen wird Aluminiumoxid am häufigsten eingesetzt. Es hat eine ausgezeichnete elektrische Isolierung und bringt eine sehr gute Durchschlagfestigkeit mit. Dank der Temperaturbeständigkeit bis zu 1.750 °C eignet sich Aluminiumoxid hervorragend für Hochtemperatureinsätze und für elektrische Anwendungen.
Unter anderem fordern die Abnehmer von technischer Keramik mehr Festigkeit, um materialsparende Konstruktionen zu ermöglichen. Leichtere Bauteile sind erforderlich, um maximale Energieeinsparungen zu realisieren. Eine höhere Qualität steht für mehr Sicherheit. Eine längere Lebensdauer ist ebenfalls gewünscht, denn die Wirtschaftlichkeit spielt letztlich immer eine entscheidende Rolle.
Für eine sinnvolle und effektive Nutzung der technischen Keramik sind werkstoffgerechte Konstruktionen und Fertigungsmethoden sowie keramikgerechte Anwendungen essenzielle Voraussetzungen. Es genügt nicht, einfach ein Bauelement aus herkömmlichem Material detailgetreu als Keramik-Version abzubilden.
Um ein keramisches Serienbauteil zu entwickeln, sind die elektrischen und thermischen ebenso wie die mechanischen und chemischen Belastungen zu berücksichtigen. Um die passenden Werkstoffe zu finden, werden entsprechende Schlüsselbelastungen zum Herausfiltern herangezogen.
Die Anforderungen an den neuen keramischen Werkstoff sind hoch: Er muss nicht nur den Analysen der technischen Problemstellung gerecht werden. Über seine gesamte Lebenszeit sind ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und gegebenenfalls ein entsprechender Zusatznutzen gefordert. Im nächsten Schritt stehen die Zeichnung und die Umsetzbarkeit im Fokus.
Dann folgt die Optimierung für die Herstellung.Vielfach sind die geforderten Toleranzen für alle Flächen vergleichsweise eng. Eine Unterscheidung zwischen allgemeinen Toleranzen, speziellen Toleranzen für Funktionsflächen und keramiktypischen Toleranzen ist dafür notwendig.
Manchmal ist es erforderlich, die Funktionsprinzipien und eine Neukonstruktion bzw. Überarbeitung der Baugruppe zu diskutieren. Als erfahrener Keramikhersteller begleiten wir Sie auf dem gesamten Weg.
Auf Wachstum programmiert: technische Keramik
Die überlegene Eigenschaft, beinahe ungeachtet von chemischen, mechanischen und thermischen Einflüssen ein Höchstmass an Belastbarkeit zu bieten, birgt ein sehr hohes Potenzial. Thermische Belastbarkeit und hohe Abriebfestigkeit sind die beiden Säulen für den bisherigen Siegeszug des Werkstoffs.
Korrosion, wie sie bei vielen Metallen auftreten kann, kennt Keramik nicht. Technische Keramik aus erodierbarem Siliziumnitrid als Werkstoff für Form- und Werkzeug Werkzeuge hat im Vergleich zu Metalllegierungen mit einer deutlich höheren Festigkeit die Nase eindeutig vorne.
Eine neue Generation der Werkstoffe: faserverstärkte Hochleistungskeramik
Technische Keramik überzeugt im täglichen Einsatz mit zahlreichen Qualitäten – zum Beispiel mit einer sehr guten Biokompatibilität bei Zahnimplantaten, Hüftimplanteten, Fingerimplantaten, und diverse im Körper eingesetzte Implantate.
Auch Piezoelektrizität in der Sensorik und Aktorik sprechen für technische Keramik. Früher waren selbst hoch spezialisierte Keramiken von einer mangelnden Bruchzähigkeit betroffen. Längst wurden auch hier wichtige technologische Fortschritte erzielt. Keramische Verbundwerkstoffe und faserverstärkte Keramiken der neuesten Generation eröffneten den Weg zu neuen und anspruchsvollen Anwendungen. Dazu gehören unter anderem die Energieumwandlung und Energieerzeugung.
Höhere Wirkungsgrade für Motoren und Maschinen – dank keramischer Werkstoffe
Um die fossilen Energieträger bestmöglich zu schonen, steht vor allem im Bereich der Antriebstechnologien auf Verbrennungsbasis ein steigender Wirkungsgrad im Vordergrund. Bei Ventilen, Dichtungen, Gleitlagern und Rotorblättern wird eine immer höhere mechanische und thermische Belastbarkeit gefordert.
Aufgrund ihrer Abriebfestigkeit spielen keramische Werkstoffe hier viele Vorteile aus. Rotoren, die in Turbinen Anwendung finden, müssen extremer Hitze ebenso wie starken mechanischen Belastungen über einen möglichst langen Zeitraum standhalten.
Metall-Legierungen weisen entsprechende thermische Anfälligkeiten auf – daher kommen sie für einen Einsatz nicht mehr infrage. Hier zeigen faserverstärkte Hochleistungskeramiken ihre Stärken und gleichen den bereits bekannten Nachteil aus. Im Vergleich zu traditionellen Werkstoffen fallen die Herstellungskosten für spezielle Keramikwerkstoffe deutlich höher aus.
Im Gegenzug dazu können sie dank einer längeren Lebensdauer und ihrer Abriebfestigkeit über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Gleichzeitig bringen diese Produkte eine geringere Wartungsintensität mit sich.
Die Herstellung von technischer Keramik
Um ein keramisches Bauteil herzustellen, das optimal auf Ihre Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten ist, kommen ausgewählte Rohstoffe wie Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Siliziumcarbid, Siliziumnitrid und dazu passende Herstellungsverfahren zur Anwendung.
Die Pulver, die jeweilige Formgebung und der Sinterprozess bestimmen gemeinsam während des gesamten und komplexen Herstellungsprozesses das sogenannte Mikrogefüge. Damit werden dann auch die Eigenschaften der Produkte definiert. Qualifizierte Herstellungsverfahren ermöglichen eine gleichbleibend hohe Qualität. Um diese sicherzustellen, werden die Fertigungsverfahren sowie deren Ergebnisse und Vorschriften regelmässig überwacht und routinemässig protokolliert.
Zwei Varianten der Masseaufbereitung
Grundsätzlich bieten sich für die Masseaufbereitung zwei Möglichkeiten an:
1. Der Hersteller von technischer Keramik bezieht selbst die Rohstoffe.
Er nimmt die notwendigen Aufbereitungsschritte in Eigenregie vor. Dabei gilt es für die unterschiedlichen Verfahren der Formgebung, darauf zugeschnittene Arbeitsmassen
bereitzustellen: Suspensionen für das Giessen. Für das Pressen kommen Granulate zur Anwendung, bildsame Masse für das Extrudieren.
2. Bei der zweiten Möglichkeit bezieht der Keramikhersteller bereits verarbeitungsfertige Massen. Der keramische Prozess beginnt in diesem Fall direkt mit der Formgebung.
Formgebung in technische Keramik
Für die Formgebung verdichten wir die Pulverteilchen und bringen sie so in eine zusammenhängende Form. Das geformte, aber noch ungebrannte Pulverhaufwerk wird als Grünling oder Grünkörper bezeichnet. Bei Bedarf ist es möglich, sie vor dem Brand noch zu bearbeiten. Werden entsprechende Arbeitsschritte erst nach dem Brand durchgeführt, sind diese deutlich aufwendiger und mit höheren Kosten verbunden. Im Grünling darf es nicht zu merklichen Texturen und Dichtegradienten kommen. Diese können sich im Brand unter Umständen noch verstärken. So entstehen innere mechanische Spannungen und Verformungen. Diesen Umstand gilt es bei den verschiedenen Formgebungsverfahren zu beachten. Das sogenannte Trockenpressen eignet sich für massgenaue Massenartikel.
Die Verdichtung gut rieselfähiger Granulate erfolgt in profilierten Stahlmatrizen. Bei hohen Stückzahlen ist das Trockenpressen die wirtschaftlichste Lösung. Sie eignet sich für einfache Geometrien ebenso wie für komplizierte Formen. Wir realisieren für Sie Bauteile von der Streichholzkopfgrösse bis zur Fliesengrösse. Bis zu einer Dicke von 0,8 bis 1 mm können Plättchen oder kleine Scheiben gepresst werden. Benötigen Sie dünnere und ebene Bauteile? Dann bietet sich das Foliengiessverfahren an. Hierfür kommt ein keramischer Schlicker mit organischen Zusätzen zur Anwendung, er wird über ein Rollen-getriebenes Endlos-Stahlband gegossen. Mit diesem Herstellungsverfahren realisieren wir typisch keramische Teile mit einer Dicke von 0,25 bis 1,0 mm Dicke.
Entsprechende Formteile eignen sich für die Herstellung von Kondensatoren, Multilayerreaktionen und Ähnlichem.Technische Keramik Spritzguss (CIM) hat eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesskette bewirkt. Die richtige Materialauswahl, Mischung und -aufbereitung, geeignete Spritzgussformen, exakt beherrschte Spritzparameter sowie eine genaue Kenntnis der thermischen Prozesse sorgen für eine hohe Qualität und hohe Präzision, auch bei mittleren und grossen Stückzahlen.
Es wird ein hoher Automatisierungsgrad mit dem Keramikspritzguss erreicht und somit hohe Reproduzierbarkeit und konstante Ergebnisse realisiert. Im Spritzguss werden kurze Taktzeiten realisiert und die Handhabung der Bauteile vereinfacht. Das macht die Produktion in grossen Stückzahlen effizient und wirtschaftlich.
Keramikspritzguss:
- Textilkomponenten wie Keramik Fadenösen
- Maschinenkomponenten wie Keramik Kaffeemahlscheiben
- Uhrenindustrie wie Keramik Uhrengehäuse oder Lünetten
- Medizintechnik wie Keramik Dentalimplantate und Abutments
uvm...
Einsatzmöglichkeiten technischer Keramik
Seit der Entwicklung der ersten technischen Keramiken erlebten die leistungsstarken Werkstoffe einen regelrechten Boom. In einer Vielzahl von Anwendungen bewährt, kommen die Werkstoffe für zahlreiche neue Anwendungen in Betracht. Für eine grosse Verschleissbeständigkeit und Härte, eine gute Hochtemperaturstabilität und hohe Beständigkeit gegenüber Korrosion sind unsere Hightech-Werkstoffe die ideale Wahl.
Verbunden mit einem niedrigen spezifischen Gewicht überzeugen moderne Keramiken auf ganzer Linie. Technische Keramik ist längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil vieler Anwendungen geworden. Das gilt für industrielle und professionelle Anwendungen ebenso wie für Einsatzgebiete in privatem Umfeld.
Viele Haushaltsgeräte würden ohne keramische Isolatoren gar nicht erst funktionieren. Eine zuverlässige Stromversorgung ist ohne keramische Bauteile undenkbar. In allen Bereichen der Elektronik bilden keramische Bauteile und Substrate die Grundlage für unterschiedliche Baugruppen und viele Komponenten.
Auch der Anlagen- und Maschinenbau kann auf die Möglichkeiten und die Vorzüge technischer Keramik nicht mehr verzichten. Regel- und Gleitelemente sorgen hier für eine einwandfreie Funktion ohne Verschleiss und Korrosion. Weitere Beispiele sind die Industrieöfen in der Hochtemperaturtechnik. Als Isolations- und Konstruktionswerkstoff ist technische Keramik unverzichtbar.
Wir sind ihr Experte für technische Keramik Projekte
Wir unterstützen Sie gerne während des gesamten Prozesses von der Entwicklung bis zum fertigen Endprodukt. Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns. Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung.
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